GaultMillau 2021 | “Agron Lleshi kocht sich zum Liebling der St. Galler Gourmets hoch”

GaultMillau 2021:

Agron Lleshi kocht sich zum Liebling der St. Galler Gourmets hoch. Der Turbo-Aufsteiger hat Mut, setzt neben seinem Haute-Cuisine-Repertoire (saisonal, regional, mediterran, viel vegi) auch auf Schweizer Klassiker oder das Beste aus Mutters Küche: Es gibt zum Beispiel Kalbsleberli mit Rösti oder mit Hackfleisch gefüllte, eingelegte Peperoni nach dem Rezept von Mamma Lleshi aus dem Kosovo. Sie bäckt auch die frischen Brötli, packt kräftig mit an und ist der ruhende Pol im jungen, dynamischen Team.

Wir assen uns kreuz und quer durch die Menüs «Aus der Region» und «Aus der Ferne». Unsere Favoriten bei den Appetizern: Falafel mit Zaziki und Hummus, Chäschüechli und Ingwer-Rüebli-Bällchen mit flüssigem Kern. Unsere Lieblinge bei den leichten Vorspeisen: der Wurzelgemüsesalat mit Meerrettich, Pumpernickel-Erde und Randenessenz, das Jakobsmuscheltatar mit Gemüse-Couscous und Kalamansi-Sud sowie die Kräutersuppe mit gebeiztem Rindsfilet, pulverisiertem Spinat und Thurgauer Rapskörnern für den Biss! Vorzüglich auch die Parmesan-Suppe auf Riesling-Basis mit Arancini-Zwiebeln, ein echter Wurf die Bouillabaisse.

Fisch ist hier sowieso eine Bank: Kross gebratener Zander auf mediterranem Artischockenrisotto für Vegetarier oder Zander mit Sauerkraut, Specksauce und Bratkartoffelschaum. Wie in Italien kam der Safranrisotto mit Krustentierschaum und Meeresfrüchten auf den Tisch und auch die vegetarischen Sellerie-Ravioli überzeugten: ein handwerkliches Kunstwerk aus gekochten Selleriestreifen, gerösteten Nüssen, Stangenselleriecreme und Bio-Frischkäse aus dem appenzellischen Gais. Im Hauptgang setzten wir auf einen alten Bekannten, auf die Variation vom Ribelmaishuhn mit Pastinaken: mit Kräutern gefüllte und mit Kartoffel-Spaghetti umwickelte Brust, exzellente Ravioli und eine frittierte Praline aus dem geschmorten Schenkel. Wunderbar leicht war das Dessert, eine Apfel-Rosinen-Joghurt-Kreation. Lleshis Pralinen rundeten schliesslich ein brillantes Essen ab.

Quelle: GaultMillau