«St.Gallen ist für Geniesser ideal» – Jägerhof mit nun 17 «Gault-Millau»-Punkten
Tagblatt vom 8.10.2019:
Noch eingeschweisst liegt der gerade erschienene «Gault-Millau»-Führer auf dem Tisch des «Jägerhof» im Osten von St.Gallen. Das Restaurant und sein Küchenchef Agron Lleshi wurden darin mit 17 von 20 möglichen Punkten ausgezeichnet. «Das ist bombastisch. Ich war beinahe geschockt und habe es erst gar nicht geglaubt», sagt der 34-Jährige. (…)
Lleshi drapiert vorsichtig eine grüne Kugel auf einen Teller. «Das ist ein Entenlebertörtchen mit Apfelvariation und Nüssen.» Auf der Ablage nebenan duften die von Lleshis Mutter gebackene Brötchen. Wer in sie beisst, wird von einem würzigen Rohschinkenstück überrascht. «Ich hatte noch gar keine Zeit, den Guide anzuschauen», sagt der Küchenchef. Online habe er von seinen jetzt 17 Punkten erfahren. «Seither wurde ich überhäuft mit Gratulationen, das Telefon läuft heiss. Ich konnte gar nicht alle Anrufe entgegennehmen.» An diesem Mittag ist das Restaurant ausgebucht – «trotz bevorstehender Olma», sagt Lleshi. Der Haupteingang der Messehallen ist gleich neben der etwas versteckten Eckbeiz.
Jedes Jahr einen Punkt mehr hinzugewonnen
Es sei eine wahnsinnig grosse Freude, dass er nun schon mit 17 Punkten ausgezeichnet wurde. 2016 hatte Lleshi das Lokal von seiner Lehrmeisterin und Starköchin Vreni Giger übernommen. 2017 vergab «Gault-Millau» dem neuen Küchenchef im «Jägerhof» 15 Punkte. Seither haben Lleshi und sein siebenköpfiges Team Jahr für Jahr einen Punkt dazugewonnen.
«17 Punkte waren schon mein Ziel, aber dass es so schnell gehen würde, ist fast unglaublich.»
Der «Gault-Millau»-Guide 2020 lobt ihn in den höchsten Tönen: «Agron Lleshi legt nochmals zu. So brillant wie seine Lehrerin und Vorgängerin Vreni Giger ist er schon länger, aber jetzt hat sich der junge St.Galler mit kosovarischen Wurzeln von der Vorgängerin freigekocht.» In der Rezension folgen Wörter wie elegant, hinreissend, exzellent oder vorzüglich. Ohne Frage, Lleshi ist der Senkrechtstarter in der St.Galler Gastroszene.
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Text: Sandro Büchler
Quelle: Tagblatt